Positionspapier des Gemeinderats gegen die Schließung der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule Neuenkirchen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Positionspapier des Gemeinderats gegen die Schließung der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule Neuenkirchen

Liebe Neuenkirchenerinnen und Neuenkircherner, liebe Freunde von Neuenkirchen,

wir möchten euch darüber informieren, dass der Rat ein Positionspapier zur drohenden Schließung unserer Schule an die Samtgemeinde gesendet hat. Lasst uns gemeinsam für unsere Schule einstehen!

Euer Gemeinderat

Das Positionspapier des Gemeinderats von Neuenkirchen spricht sich entschieden gegen die geplante Schließung der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule aus und dient als Diskussionsvorlage mit der Samtgemeinde. Es beleuchtet die sozialen und strukturellen Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Gemeinde und argumentiert für Chancengleichheit, gleichwertige Lebensverhältnisse und eine nachhaltige Bildungsinfrastruktur.

Die Sitzungsvorlage zur Schließung der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule weist aus Sicht des Gemeinderats Mängel in der Transparenz auf. Auch die unzureichende Einbindung des Gemeinderats in den Entscheidungsprozess wird scharf kritisiert. Der sehr kurzfristige Zeitplan von der Veröffentlichung bis zum Beschluss wird aus Sicht des Gemeinderats ebenfalls stark kritisiert. Die mangelnde Transparenz und Kommunikation durch die Verwaltung haben das Vertrauen beeinträchtigt.

Zudem wurde es versäumt, gemeinsam nach alternativen und wirtschaftlich tragfähigen Lösungen für die Sanierung oder alternativen zum Erhalt der Schule zu suchen. Der Kostenansatz von ca. 4 Millionen Euro für die Sanierung wird als zu hoch angesehen. Langjährige bauliche Defizite sollen nun auf einmal behoben werden, was die finanzielle Belastung erhöht. Die Auswirkungen eines fehlenden Grundschulangebots auf die zukünftige Entwicklung Neuenkirchens – etwa bei der Ansiedlung junger Familien – wurden nicht ausreichend berücksichtigt. Die Schülerzahlen sind über Jahrzehnte stabil und eher steigend, anders als die Prognosen es in der Vergangenheit vorhersagten.

Der Gemeinderat fordert, dass künftige Entscheidungen durch umfassende Information und öffentlichen Diskurs begleitet werden, um tragfähige Lösungen im Sinne einer gerechten Entwicklung aller Gemeinden zu finden.

Der Gemeinderat schlägt Einsparpotenziale vor, die bisher nicht ersichtlich ausreichend berücksichtigt wurden. So befindet sich die Turnhalle in Neuenkirchen in gutem Zustand und stellt kein Investitionsrisiko dar – wurde dies in der Beurteilung der Hallen an anderen Standorten berücksichtigt? Zudem könnten bestehende Gebäude wie das Dorfgemeinschaftshaus oder das evangelische Gemeindehaus für die Verpflegung und Betreuung im Rahmen eines Ganztagsbetriebs genutzt werden. Der angesetzte Raumbedarf wird als überdimensioniert angesehen – mit entsprechenden Sparpotenzialen. Als ein Differenzierungsraum könnte z.B. der Raum an der Turnhalle genutzt werden. Eine Mensa ist nicht zwingend erforderlich!

Die geplante Schließung der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule hätte nicht nur infrastrukturelle und finanzielle, sondern auch gesellschaftspolitische Auswirkungen. Wird das Gefühl verstärkt, dass kleinere Gemeinden dauerhaft zurückstehen müssen, kann dies das Vertrauen in die demokratische Mitte untergraben und politische Polarisierung fördern. Umso wichtiger ist es, ausgewogene Entscheidungen zu treffen, die alle Gemeinden mitnehmen.

Der Gemeinderat fordert, die Schließung der Schule zu überdenken und alternative Lösungen zu prüfen und mit dem Gemeinderat in Diskurs zu gehen um eine Schließung der Grundschule zu vermeiden. Er plädiert für faire Entwicklungschancen innerhalb der Samtgemeinde. Nur durch transparente Entscheidungsprozesse, realistische Kostenbewertungen und das gezielte Einbinden aller Gemeinden kann Vertrauen erhalten und eine zukunftsfähige Bildungslandschaft gesichert werden.


Forderungen des Gemeinderats Neuenkirchen

1. Erhalt der Grundschule Neuenkirchen

Der Gemeinderat fordert, die im Schulentwicklungskonzept vorgesehene Schließung der Grundschule Neuenkirchen auszusetzen. Stattdessen soll die Schule weiterhin beobachtet und gemeinsam mit der Gemeinde Neuenkirchen nach tragfähigen Alternativen zur Schließung gesucht werden.

2. Sicherung des Entwicklungspotenzials von Neuenkirchen

Der Wegfall der Grundschule gefährdet die Attraktivität des Ortes, insbesondere für junge Familien. In der Vergangenheit war die Schule ein entscheidender Standortfaktor für Zuzüge und Immobilienkäufe. Der Gemeinderat fordert daher gezielte Ausgleichsmaßnahmen, um Neuenkirchen als attraktiven Wohnstandort zu erhalten und gleichwertige Lebensverhältnisse wie in vergleichbaren Orten zu gewährleisten.

3. Entwicklung eines Nachnutzungskonzepts für das Schulgebäude wenn die Beratung mit dem Gemeinderat für den Erhalt negativ ausfällt

Bislang liegt kein Konzept für die künftige Nutzung des Schulgebäudes vor. Ein Abriss wird ausdrücklich abgelehnt. Die Samtgemeinde soll gemeinsam mit der Gemeinde ein nachhaltiges Nachnutzungskonzept entwickeln und die entstehenden Kosten übernehmen. Darüber hinaus ist die Bildung eines Arbeitskreises unter Beteiligung der Eltern und der Gemeinde Neuenkirchen erforderlich, um die Zukunft unserer Kinder zu erörtern und eine Empfehlung an die Samtgemeinde auszusprechen.